Die Segelfluggruppe Oberpleis fand sich 1950 zunächst am Thema Modellflug und es wurde in den Jahren bis 1954 Wettbewerbe besucht und eigene Wettbewerbe auf der Musser Heide ausgerichtet.
Einige Gründungsmitglieder betrachteten den Modellflug aber von vornherein als Vorstufe zum bemannten Segelflug. Mit dieser Zielrichtung begab man sich unter das Dach des Aeroclub Siegburg und betrieb den Kauf eines gebrauchten reparaturbedürftigen Schulgleiters Grunau 9 in den Niederlanden.
Hauptakteur in diesen Bestrebungen war Helmut Ardelt (Oberpleis), der mit dem Sturm (Siegburg) intensiv an der Aufgabe zusammenarbeitete, den ehemaligen Militärflugplatz Eudenbach für die Sportfliegerei genehmigt zu bekommen. Es wurden Verhandlungen bzw. Schriftverkehr mit zuständigen Stellen geführt und Basisinformationen erarbeitet, z.B. Bombentrichter kartiert. Unterstütz wurden diese Bestrebungen von Herrn Christian Schenkelberg, Realschullehrer in Königswinter und Vorsitzender der Segelfluggruppe Oberpleis. Er Verhandelte u.a. mit skeptischen Landwirten, um Hindernisse, insbesondere Zäune, zu beseitigen.
Nachdem einige Luftsportvereine im Bonner Raum (Vorgebirge, Beuel, Siegburg, Troisdorf) mit selbstgebauten Flugzeugen des Typs SG38 Hangelar den Schulbetrieb aufgenommen hatten, wurde auf der Musser Heide etwa 1952/ 53 mindestens ein Ferienlehrgang mit SG 38 und Windenbetrieb durchgeführt. Teilnehmer waren u.a. die Fluglehrer Jäger (Beuel) und Sturm (Siegburg) sowie eine Frau Müller (Journalistin aus Siegburg) und Herr Schäfer ( Geschäftsmann aus Siegburg). Weitere Einzelheiten und Personen müsste Helmut Ardelt besteuern können, der m.E. an diesem Lehrgang teilgenommen hat. [Als Winde diente ein LKW, an dessen Hinterrad die Seiltrommel montiert war. Einseitig hochgebockt wurde das Rad mit der Trommel über das Differentialgetriebe für diese außergewöhnliche Belastung brauchbar zu machen, wurde der Achsstern dieses Planetengetriebes bei Zera in Königswinter mit Bronzebuchsen versehen.]
Zu diesem Zeitpunkt war auch der Eisenbahnsportverein Linz am Fliegen auf der Musser Heide interessiert und es wurde am nördlichen Platzrand zwei audgediente Güterwaggons als Übernachtungsmöglichkeit abgestellt. Ob die Linzer Eisenbahner jemals auf der Muss geflogen, ist mir nicht bekannt.
Um 1956/ 54 hat eine Luftsportgemeinschaft der Bayer AG Leverkusen auf der Musser Heide ein Ferienlager mit leistungsfähigen Flugzeugen, u.a. mit dem Doppelsitzer MÜ 13E, durchgeführt.
Ulrich Osinski